Montag, 12. November 2007

AUSZUG BUNKER - FAKTEN HEMAU von T.Feuerer

LINK zum Original


Bunker - Fakten
von Thomas Feuerer
Bei der in Rieb nahe Hemau gelegenen ehemaligen „Grundnetz-, Schalt- und Vermittlungsstelle
der Bundeswehr 64“ handelte es sich um eine von insgesamt 32 verbunkerten
militärischen Fernmelde-Dienststellen, welche in den sechziger Jahren des 20.
Jahrhunderts fast baugleich im ganzen damaligen Bundesgebiet errichtet wurden. Diese
GSVBw waren die Knotenpunkte des sogenannten Bundeswehrgrundnetzes und stellten
als dessen „Rückgrat“ vor allem die Fernmeldeverbindungen im festen Fernmeldenetz
der Bundeswehr sicher, sollten im Verteidigungsfall aber auch als Anschaltpunkte der
kämpfenden Truppe dienen.
Hintergrund
Der Bau eines ganzen Netzwerks von verbunkerten GSVBw als Bestandteil einer umfassenden
Verteidigungsinfrastruktur war vom Führungsstab der Bundeswehr schon in
deren Aufbauphase als unbedingt notwendig erkannt worden.
Nato-Strategie und nationale Verteidigungsplanung gingen nämlich in den 1950er Jahren
übereinstimmend davon aus, dass im Falle eines damals für sehr wahrscheinlich
gehaltenen Angriffs durch Truppen des Warschauer Pakts die Bundesrepublik Deutschland
binnen kürzester Zeit in vier bis fünf Verteidigungsinseln zerschlagen sein würde.
Wegen des in diesem Zusammenhang erwarteten massenhaften Einsatzes taktischer
Atomwaffen und der dadurch verursachten enormen Schäden fürchtete man indes, dass
dann eine zentral gelenkte politische und militärische Koordination bzw. Führung der
Verteidigung in und zwischen diesen aufgesplitterten Teilgebieten nicht mehr möglich
sein würde. Aus Sicht des Führungsstabes der Bundeswehr war es daher unerlässlich,
so bald wie möglich ein vom stark gefährdeten öffentlichen Fernmeldenetz unabhängiges
und damit sichereres eigenes militärisches Grundnetz anzulegen.
Die Umsetzung der im Jahre 1958 erstmals detailliert beschriebenen Forderungen wurde
zwar sofort in die Wege geleitet. Aber erst die auf Betreiben der Bundeswehrführung im
Juni 1961 beschlossene Aufstellung einer Einheitsplanung beschleunigte den Bau der
zahlreich benötigten „Grundnetzvermittlungen der Bundeswehr“ (GVBw). Von nun an
sollten die Bauausführungsunterlagen nämlich zentral durch eine „Planungsgruppe
GVBw“ erarbeitet und laufend allen zuständigen Bauverwaltungen der Länder für die
Durchführung der Baumaßnahmen vor Ort zur Verfügung gestellt werden. Da der Bunker
in Rieb bei Hemau der erste war, der tatsächlich errichtet werden sollte, und somit
gleichsam der Prototyp für alle anderen im ganzen Bundesgebiet, wurden die
Einheitspläne für sämtliche GSVBw daraufhin in Regensburg beim dort ansässigen
Finanzbauamt gemacht, und zwar zum größten Teil in den Jahren von 1961 bis 1964.
Was indes die Standortwahl und die Bauweise anbelangt, so war das wichtigste
Kriterium der Aspekt „Sicherheit“, dem die Verantwortlichen in mehrfacher Hinsicht
Rechnung zu tragen versuchten:
(1.) Um der militärischen Forderung zu entsprechen, potentielle Zielräume wie
Großstädte und Industriegebiete zu vermeiden, wurden die bis in die späten sechziger
Jahre hinein errichteten GSVBw über das gesamte Territorium der damaligen
Bundesrepublik dezentral mit einem Abstand von jeweils 50 bis 80 Kilometer verteilt und
dabei bewusst in überwiegend bevölkerungsarme, ländlich geprägte Landstriche
eingepasst.
(2.) Zur Aufrechterhaltung der Kommunikationsfähigkeit auch in einem Nuklearkrieg
glaubte man, die technischen Einrichtungen der GSVBw mit erheblichem Aufwand unter
der Erde atombombensicher verbunkern zu müssen.
(3.) Aus Gründen der Tarnung schließlich sollten die anderen benötigten Gebäude über
der Erde dem typisch schlichten Stil des zeitgemäßen Wohn- und Verwaltungsbaus
entsprechen.
Beschreibung
Während es sich also folglich auch bei den oberirdischen Gebäuden der GSVBw 64 um
zeittypische Nutzbauten handelt, die hier nicht weiter von Interesse zu sein brauchen, ist
der unterirdische, in einem gigantischen Kiesbett gelagerte Bunker in Rieb ohne Zweifel
ein ausgesprochen eindrucksvolles zeitgeschichtliches Baudenkmal des Kalten Krieges
– und dies nicht nur aus militärhistorischer Sicht. Da sich die Aufteilung der Räume und
deren jeweiliger Verwendungszweck sehr gut aus dem nachfolgenden beschrifteten
Grundriss erkennen lassen, seien hier lediglich einige der wichtigsten Gebäudedaten
stichpunktartig genannt:
(1.) Der Bunker hat einen rechteckigen Grundriss mit einer Länge von 49,50 Meter und
einer Breite von 29,00 Meter.
(2.) Die Betondicke der Außenwände und der Sohlenplatte beträgt durchgehend 3,00
Meter, diejenige der Innenwände variiert zwischen 0,30 Meter und 1,00 Meter.
(3.) Die Bunkerdecke ist in Form eines flachen Satteldaches gegossen, um ein Ablaufen
des Wassers zu gewährleisten. An den Längsseiten beträgt ihre Betondicke daher
ebenfalls 3,00 Meter, am Scheitel aber ca. 3,60 Meter.
(4.) Der gewaltige Kubus, dessen Sohlentiefe sich ab Oberkante Gelände auf ca. 9,50
Meter beläuft, ruht auf einem etwa 1,00 Meter tiefen Kiesbett.




Sinn und Zweck des Bunkers war es ja, den militärischen Fernmeldebetrieb auch im Falle
eines atomaren Schlagabtausches zumindest noch für einen gewissen Zeitraum mehr
oder weniger reibungslos aufrecht erhalten zu können. Es wurde daher alles unternommen,
um das Bauwerk möglichst autark zu machen. Grundvoraussetzung dafür war zunächst
einmal die Möglichkeit der hermetischen, strahlensicheren Abriegelung des Eingangsbereichs
mittels gasdichten Druckwellensicherungstüren bzw. integrierter Gasschleusenanlage
(zu Dekontaminationszwecken).
Sodann mussten für die eingeschlossene Besatzung neben den benötigten Büros und
Arbeitsräumen auch eine Notküche, ein Verpflegungsraum sowie sanitäre Anlagen und
Ruheräume in ausreichendem Umfang vorgehalten werden.
Die Versorgung mit den lebensnotwendigsten Dingen wie Wasser, Luft, Energie und
Nahrung schließlich war folgendermaßen sichergestellt:
(1.) Für eine unabhängige Wasserversorgung hatte man durch den gut 90 Meter tiefen
Brunnen (Leistung: 9 Liter/Sekunde) und einen ständig bereit gehaltenen Wasservorrat
von 8.000 Liter Trinkwasser gesorgt.
(2.) Zur künstlichen Belüftung der gesamten Bunkeranlage bedurfte es stündlich rund
10.000 m3 Luft, die im Ernstfall durch einen speziellen Sandfilter gereinigt worden wären.
(3.) Für den Fall, dass es von außen keine Stromzuführung mehr gegeben hätte, war zum
einen eine große Batterie installiert worden, die für ungefähr acht Stunden die komplette
Versorgung des Bunkers hätte übernehmen können. Zum anderen waren ein Siemensgenerator
mit einem 8-Zylinder Dieselmotor (168 PS) und eine Kühlmaschine eingebaut
worden, wofür wiederum ständig ein Kraftstoffvorrat von 27.000 Liter Diesel und 1.000
Liter Öl bereit gehalten wurde.
(4.) Der permanent eingelagerte und regelmäßig erneuerte Verpflegungsvorrat schließlich
hätte 27 Tage für 67 Personen gereicht.
Als ganz besonders charakteristisches Baumerkmal des Bunkers soll nicht unerwähnt
bleiben, dass sämtliche festinstallierte Einrichtungen (insbesondere die technischen
Geräte, aber auch die Lampen und Ruheliegen) freischwingend eingebaut waren, um im
Ernstfall auch größere Erschütterungen unbeschadet überstehen zu können. Angeblich
hätte sich dadurch der Bunker – selbst im Falle von Atombombendetonationen in
nächster Nähe – in seinem Kiesbett verschieben können, ohne dass dabei seine
Funktionsfähigkeit entscheidend gelitten hätte (vermuteter Spielraum: bis zu 50 cm).
Lediglich ein sogenannter „atomarer Steckschuß“ wäre demnach nicht zu kompensieren
gewesen.
Bau und Betrieb
Nachdem der erwähnte Tiefbrunnen schon zwischen dem 16. Februar und dem 26. September
1960 gebohrt worden war, begannen die Arbeiten am Bunker selbst erst am
Pfingstdiensttag (12. Juni) des Jahres 1962.
Schon während der Bauzeit galten sehr strenge Sicherheitsvorkehrungen. So wurde die
Baustelle zum Beispiel umgehend mit einem hohen Bretterzaun eingefasst, wodurch das
Gelände von außen praktisch nicht mehr einsehbar war. Außerdem patrouillierte Tag und
Nacht eine Zivilwache.
Um möglichst zügig voranzukommen, wurde die Baustelle als Winterbaustelle eingerichtet.
Man arbeitete also das ganze Jahr über ohne nennenswerte Unterbrechung. Selbst
Betonierungsarbeiten wurden zum Teil bei zweistelligen Minusgraden ausgeführt (mit
vorgeheiztem Wasser und angewärmtem Kies etc.). Zeitweise waren in Rieb bis zu 120
Mann beschäftigt, darunter viele aus dem Bayerischen Wald.
Nach der Fertigstellung des Bunkers und der Gebäude konnte die Anlage im Mai 1965
vorläufig in Betrieb genommen werden. Am 28. und 29. Oktober 1965 schließlich erfolgte
die offizielle Begehung und Übergabe der GSVBw 64 an den künftigen Nutzer, nämlich
an das Wehrbereichskommando VI, Abteilung Fernmeldewesen, und an Stabsfeldwebel
Bauer, den ersten Dienststellenleiter in Rieb. Die Kosten beliefen sich am Ende insgesamt
auf geschätzte 12 bis 15 Millionen DM.
Da der Gesamtkomplex in erster Linie eine militärische Dienststelle war, hatten Soldaten
selbstverständlich auch die führenden Funktionen inne. So war etwa der Dienststellenleiter
für gewöhnlich ein Offizier im Hauptmannsrang. Dazu kamen in der Regel noch
insgesamt 4 Feldwebeldienstgarde: 2 vom Heer, 1 von der Luftwaffe und 1 von der
Marine. Im Vergleich dazu war die Zahl der Zivilbediensteten beiderlei Geschlechts
ungleich höher. Insgesamt waren es meist an die 30 Personen, die in Rieb beschäftigt
waren: 5 im technischen Bereich, 1 im Fahrdienst sowie jeweils 12 als Fernsprecher und
als Fernschreiber. Außerdem gab es noch einen Wachdienst mit ca. 5 Mann und 2
Hunden, welcher zunächst von der Bundeswehr, später aber von einem Privatunternehmen
gestellt wurde, ferner 2 Angestellte der Deutschen Bundespost, die für die Wartung
der Verstärkeranlage verantwortlich waren.
Der Dreischichtbetrieb lief an 365 Tagen im Jahr jeweils 24 Stunden lang. Während in
Friedenszeiten pro Schicht in der Regel 10 Leute im Bunker arbeiteten, wäre im Ernstfall
eine mit Reservisten aufgestockte Besatzung von ca. 67 Mann unter der Erde gewesen
– darunter übrigens keine weiblichen Angestellten mehr, da man diese zuvor „beurlaubt“
hätte.
Auflösung und Verkauf
Im modernen, nach der Wiedervereinigung Deutschlands geschaffenen Fernmeldesystem
der Bundeswehr mit seiner neuen Netzstruktur und Technik, den automatisierten
Betriebsabläufen und der fortschreitenden Digitalisierung hatten die mittlerweile technisch
veralteten GSVBw ihre Daseinsberechtigung verloren.
Daher wurde im Mai 1996 auch die Anlage in Rieb bei Hemau außer Dienst gestellt und
Anfang Februar 1999 von der Bundesagentur für Immobilienaufgaben an die Firma
Holzbau Semmler verkauft. Den Bunker hatte man zuvor beinahe vollständig geräumt............


VIDEO VOM BUNKER IN PFAFFENHOFEN (habl_kunst)

Sonntag, 11. November 2007

KUNST im BUNKER HEMAU

..und Sie bewegt sich doch



LINK ZUR SENDUNG ttt ard internet


Adresse:
"Der Bunker"
Rieb bei Hemau
dienstags und donnerstags auf Anmeldung
(09491/94 11 10)
samstags und sonntags 11.00 bis 18.00 Uhr
bis 27. August 2006

www.kunst-in-ostbayern.de LINK
PDF BROSCHÜRE (viele Daten)

Mittwoch, 3. Oktober 2007

GÖTTERDÄMMERUNG IM BUNKER

MANFRED HABL IM BUNKER






ZUR ERINNERUNG DK ARTIKEL VOM 07.03.2007 LINK zum Artikel

VIDEO
Bürgermeister Hans Prechter erzählt über die Geschichte des Bunkers


""Niemand will in den alten Beton-Koloss


Pfaffenhofen (ea) Vollkommen offen ist noch, ob und wie die Stadt das 6000 Quadratmeter große Bunkergelände an der Ingolstädter Straße in Zukunft nutzen kann. Derzeit ruht der in einem Stück gegossene Betonkoloss ungestört unter der Erde...."""



UND

"""....Was den eigentlichen Bunker selbst betrifft, hat die Stadt nach wie vor keinen konkreten Interessenten für eine künftige Verwendung. Kurz vor der Sitzung ging allerdings noch ein Vorschlag des Pfaffenhofener Künstlers Manfred Habl (bekannt durch die Aktion um den "goldenen Stadttresor") ein: Als "Think Tank", also als abhörsicherer Raum für Seminare usw., könnte der Betonkoloss seines Erachtens genutzt werden. In eine Diskussion über diese Idee stieg der Ausschuss allerdings – zumindest vorerst – nicht ein....."""


LINK

Montag, 3. September 2007

Donnerstag, 23. August 2007

Kommentar zum DK-Artikel vom 23.August 2007


Die Angst die Du hast bringst Du selber mit. Der Bunker macht keine Angst, er wirkt nur als Verstärker für das was Du mitbringst. Die Arbeiten wirken im Bunker natürlich anders als in "Freiheit", das ist Teil des Spiels. Der Bunker als Bauwerk, als Teil meiner pfaffenhofener Geschichte, ist das Wertvolle für mich. Er ist eine Zeitmaschine für meine Seele, läßt mich ohne Angst in meine Kindheit und verkorkste Suchtwelt zurückkehren und gelassen darüber lächeln. Er ist Sinnbild für Schutz den ich nicht brauche um Leuten zu imponieren die ich nicht mag. Ein Tempel des Ego, auf dessen Altar die alten Ängste zelebriert und zurückgegeben werden.
-- ich brauche Sie nicht mehr!!

Manfred Habl den 23.August 2007


repitativ ?







DK artikel
dk-artikel link

Mittwoch, 22. August 2007

SPERRZONE KUNSTBUNKER

KUNSTBUNKER-WELTKLANG

NEUE BILDER aus dem Bunker

Bunkersendungen im NDR






Über 200 Bunker gibt es noch in Mecklenburg-Vorpommern. Die meisten stammen aus der Zeit des Kalten Krieges. Als Bunker tatsächlich in Betrieb sind heute nur noch ganz wenige. Sie dienen als Lagerräume für Matratzen, Trainingsanzüge und Decken - Utensilien für den Katastrophenschutz.

Aber Mecklenburg-Vorpommerns Bunker werden auch anderweitig genutzt! Gleich nach der Wende, das heißt, sobald das Militär abgezogen war, stürzten sich Bunkerarchäologen, Idealisten, Einsiedler, Naturschützer, Landwirte oder Partyveranstalter auf die militaristischen Überbleibsel. Sie verwandelten sie in Museen, in Behausungen für Fledermäuse, in eigene Wohnunterkünfte und in Partykeller. Eine Menge Zeit, Kraft und Geld mussten und müssen sie immer noch aufbringen, um ihre Errungenschaften sanieren und unterhalten zu können. NDR Autorin Anke Riedel hat für die fünfteilige Nordmagazin Serie die "Unterwelten in Mecklenburg-Vorpommern" besucht: Unter anderem das Bunker-Museum in Tribsees, den Kulturbunker in Rostock oder die Bunkertourismus-Führungen bei Lärz und Mirow.




href="http://www1.ndr.de/unternehmen/presse/pressemitteilungen/pressemitteilung1284.html">

Spektakulär und streng geheim: "Der Bundesbunker - Aus für das Staatsgeheimnis Nr. 1"
NDR-Dokumentation: Dienstag, 31. Juli, 21.45 Uhr, N3

20 km südlich von Bonn, an der Ahr, liegt Deutschlands spektakulärstes Bauwerk: ein kaum bekanntes, gigantisches Gängesystem - der Atombunker der Bundesregierung. Name: "Dienststelle Marienthal". 19 Kilometer lange Tunnel, 110 Meter unter der Erde verborgen, mit 25.000 Türen, Operationssaal, Friseursalon, Sitzmöbeln im 60er-Jahre-Stil und Platz für 3000 VIPS aus Politik, Militär und Wirtschaft. Adenauer, Erhard, Kiesinger, Brandt, Schmidt und Kohl - sie alle hätten im Falle eines Atomkriegs von hier aus die Regierungsgeschäfte weiterführen sollen.

Bis 1997 war der Bunker Staatsgeheimnis. Daher gibt es kein Archivmaterial und bisher auch kaum Fernsehbilder. Als 1962 die Illustrierte "Quick" über den Bau des Bunkers berichtete, rückten bundesweit Polizisten aus und rissen an Kiosken die entsprechenden Seiten des Hefts heraus. Edith Beßling lüftet in ihrer Dokumentation "Der Bundesbunker - Aus für das Staatsgeheimnis Nr. 1" am 24. Juli im Norddeutschen Fernsehen N3 den Schleier um diese Altlast des Kalten Krieges - kurz bevor der Bunker für immer verschwindet: Im August soll er zugeschüttet werden. Kosten für den Steuerzahler: 60 Millionen DM.

Techniker und Ingenieure, die den Bau jahrzehntelang gewartet und funktionsfähig gehalten haben, erzählen in der "N3 aktuell"-Dokumentation über ihre streng geheime Arbeit. Staatssekretäre berichten über Nato-Übungen im Bunker, bei denen sie die Politiker mimten. Ein Investor erzählt, warum aus seiner Idee für eine alternative Nutzung nichts wurde. Weitere Interviewpartner: die Oberfinanzdirektion Koblenz, die den Bau jetzt abwickelt, Denkmalschützer, die den Bunker für nicht schutzwürdig erklärt haben, und Fotograf Andreas Magdanz: Er hat in einem einmaligen Fotoprojekt den noch unberührten Zustand des Bunkers dokumentiert und setzt sich vehement für dessen Erhaltung ein.

29. Juni 2001 / IB/ST

Autorin/Autor: IB/ST
Stand: 29.06.2001 00:00

Sonntag, 12. August 2007

KUNST IM BUNKER PFAFFENHOFEN II

Bunkerbericht 2


“Furcht ist eine Emotion von der ich mich beherrschen lassen kann, oder sie dazu benutze Gefahren auszuweichen”

Ich fürchte mich davor nicht genug Geld zu haben und wenn dann nicht genug Zeit zum Ausgeben. Ich fürchte mich unattraktiv und ungeliebt zu sein, weil ich mich mit anderen vergleiche. Ich fürchte mich vor Krieg, Krankheit und Tod.
Kurz Furcht ist ein Stück Lebenskraft wenn ich euch die Dinge auf den Kopf stelle.
Der Bunker zeigt mir Stunde für Stunde, mit welchen Aufwand, und mit welcher Energie Menschen sich versuchen vor Gefahren zu schützen.
Baumeister und Techniker, Strategen aller Gattungen, Handwerker, einfache Soldaten oder Fräuleins vom Dienst haben Ihr Bestes gegeben um diese Monument der Angst zu schaffen und zu erhalten.
Die Leistungen erkenne ich staunend an, der Nutzen allerdings wurde von der Zeit überholt. Soll diese ganze Energie nutzlos unter der Erde schlummern ?
Seit dem der Bunker seinen Auftrag erfüllt hat, sucht er nach neuen Ideen.
Als Kunst - Atelier ist er fast zu schade, die Akustik schreit nach Musik, nach einer Trommlerin wie Evelyn Glennie oder STOMP. Jan Garbarek mit seinem Officium, das ich einmal in der Hofkirche Neuburg hören konnte ist genau so genial.
Große leere Räume laden gerade zu Dichterlesungen oder Ausstellungsinstallationen ein.
Der Tiefbrunnen liefert bestes klares Wasser, das Erdöl der Zukunft oder einfach BUNKER-FLIP der alkoholfreie KULT - Drink.
Am Notausstieg ist ein Umbau für einen Publikums Eingang möglich, die Lüftung und Wärmeanlage hat Möglichkeiten zu erneuerbaren Energiegewinnung.
Es ist Zeit sich von der Angst zu lösen !
Viele Antworten und das alles aus einem Produkt der Angst. Mich treibt es seit Tagen um in diesem Gemäuer, auf der Suche nach Spuren , Ideen und einem Fundament auch letztendlich für mich selbst.
Auf diesem Bunker sollst .....

Ich wünsche Euch ein schönes Leben

Gruß aus dem Bunker
Manfred Habl



FERNMELDERAUMVERTEILERKLANG

BUNKER-MUSIK II

Einige Versuche der Klangerzeugung im Bunker
FERNMELDERGROV

Batterieraumsound

Notluftanlage

KUNST IM BUNKER PFAFFENHOFEN












KUNST-BUNKER-VIDEO I

Samstag, 11. August 2007

Bunkebericht 1

Von KUNST-BUNKER


Habl Manfred im Bunker

DAS KUNST-BUNKER-PROJEKT VON HABL_KUNST


Seit dem 10. August 2007 bin ich jetzt im Bunker und nach hektischem Anfang komme ich langsam zur Ruhe. Ich habe mich eingerichtet und kann arbeiten. Die 11 Grad Raumtemperatur und eine sehr hohe Luftfeuchtigkeit lassen die Farben und Leinwand anders reagieren. Absolute Stille und das Gefühl auch vollkommen allein zu sein erzeugen eine eigene Energie.
Heute Nacht werde ich Video und Tonsammlungen anlegen, mal hören wie mein Beton- und Stahlfreund klingt. Bilder und erste Eindrücke können unter meinem BLOG http://kunst-bunker.blogspot.com/ nachgelesen und gesehen werden. Ein WEB-Album http://picasaweb.google.de/hablkunstbilder/Bunker_tag1 ist angelegt das ich versuche zu füllen.

Ich wünsche Allen ein schönes Leben

Grüße aus dem BUNKER Manfred Habl http://www.manfred-habl.de

Von KUNST-BUNKER


Der abgebildete Bunker steht in Bayern. Er wurde 1963 als Fernmeldezentrale für die NATO von einer bayrischen Baufirma errichtet und ist derzeit außer Funktion. Der Bunker ist ca. 70 m lang und 35 m breit. Die Baukosten betrugen damals rund 66 Millionen DM, dies ergäbe eine heutige Bau- summe von rund 300 Millionen DM.
Die Deckenstärke beträgt rund vier Meter Stahlbeton mit einer außergewöhnlichen Armierungsdichte; die Innenseite der Decke wird von Eisenbahnschienen abgeschlossen.

Der Bunker wurde gegen Direktbeschuss einer Atombombe ausgelegt. Selbstverständlich besitzt er einen eigenen Tiefbrunnen mit 70 m, Klimaanlage, sowie eine große Stromversorgung und um- fassenden ABC-Schutz.
QUELLE:http://www.karl-esser.de/3_6_Fernmeldebunker.htm
GESAMMELTE NACHRICHTEN

habl_kunst der 1.Tag im Bunker

Einrichten und Erkunden, die ersten Bilder und Arbeiten

siehe webalbum






















Donnerstag, 9. August 2007

(Lüdersen NRW) IT-Firma will Bunker kaufen !

Andere baugleiche Bunker in Deutschland und Ihre Nutzung

ARTIKEL aus NDZ (LINK)


Prima Klima: IT-Firma will Bunker kaufen

Hannoveraner möchten zehn Meter unter der Erde Daten sichern / Bauvorbescheid erhalten

Lüdersen (mari). Er liegt zehn Meter tief unter der Erde, ist atombombensicher und gehörte zu den bestgehütetsten Geheimnissen in der Zeit des "Kalten Krieges": der Bundeswehr-Bunker in Lüdersen. Nach elf Jahren Leerstand soll wieder Leben hinter den drei Meter dicken Betonwänden einkehren: Eine Datensicherungsfirma aus Hannover will die Anlage kaufen und ihren Sitz nach Springeverlegen.


Geheime Technik: Lüdersens Bürgermeisterin Ursel Postrach testet bei einem Ortstermin die Bunker-Telefonanlage. Foto: Archiv

"Das Konzept der Firma ist sehr schlüssig", sagt Baudezernent Hermann Aden. "Wir begrüßen das Interesse ausdrücklich." Die Stadt macht sich seit Jahren für eine neue Nutzung stark, doch an den Auflagen der Unteren Naturschutzbehörde bissen sich bislang alle Interessenten die Zähne aus.

Der Bunker samt oberirdischem Dienstgebäude wurde 1966 errichtet. Die Gesamtanlage umfasst 1,52 Hektar, 20 Prozent der Fläche sind bewaldet. Bei dem Dienstgebäude handelt es sich um ein eingeschossiges Haus mit 30 Büros (740 Quadratmeter Nutzfläche).

Die Eingänge zum Bunker sind für den Laien unsichtbar. Doch in zehn Meter Tiefe erstreckt sich ein 1000 Quadratmeter großes Reich aus Beton. Der Fachbegriff für den geheimen Ort: "GSV BW 21". Kenner können aus der Abkürzung herauslesen, dass Lüdersen auf der Liste der einst 34 atombombensicheren "Grundnetzschalt- und Vermittlungsstellen der Bundeswehr" in Westdeutschland Platz 21 einnahm.

Der Kalte Krieg ist längst vorbei, die Anlage steht seit Mai 1996 leer. Das ehemalige Bundesvermögensamt ("Bundesanstalt für Immobilien-Anfragen") sucht daher angestrengt einen Käufer für das Objekt. Die Vermarktung gestaltet sich jedoch schwierig, da das Relikt nicht nur unter Denkmalschutz steht, sondern sich auch im Landschaftsschutzgebiet befindet.

Die Anfragen, die der Region und der Stadt Springe in den vergangenen Jahren vorgelegt wurden, reichten von einer Hunde-Forschungsstationüber eine Pferdehaltung bis hin zu einem Ausflugslokal oder einem neuen Baugebiet für "exklusives Wohnen".

Aden gefällt am Konzept der hannoverschen Firma vor allem, dass sie den musealen Charakter des Geländes erhalten möchte. Der Kaufvertrag ist zwar noch nicht unterschrieben, die IT-Experten haben jedoch bereits einen Bauvorbescheid und somit die Inaussichtstellung einer Baugenehmigung erhalten.

Der Bunker ist für die Belange der Firma bestens geeignet, weil unter Tage weder Temperatur noch Helligkeit großartig wechseln - in diesem Klima können elektronische Datenträger hervorragend archiviert werden.

Auch die Region Hannover macht sich für den Eigentümerwechsel stark: Das Unternehmerbüro der Region hat intensiv zwischen der Naturschutzbehörde und dem Interessenten vermittelt.


Der Grobe Text falls der Link nicht funktioniert

Samstag, 10. März 2007

Bunkernutzung

siehe auch: ....ein Vorschlag des Pfaffenhofener Künstlers Manfred Habl (bekannt durch die Aktion um den "goldenen Stadttresor") ein: Als "Think Tank", also als abhörsicherer Raum für Seminare usw., könnte der Betonkoloss seines Erachtens genutzt werden......http://www.donaukurier.de/news/pfaffenhofen/art600,1625366.html




Ideen zur Bunkernutzung

Wie im Anang beschrieben ist ein „Think Tank“ ein abhörsicherer Raum in dem Gespräche ohne Störungen stattfinden.
Was ist besser geeignet als ein Bunker. Die Atmosphäre die zwangsläufig auf den Hormonhaushalt wirkt ist hervorragend zum Denken geeignet.
(weitere Ausführungen auf Wunsch)
Der Bunker so wie er jetzt ist reicht, mehr würde seine Einzigartigkeit in der Welt verändern.
Die Infrastruktur auf der Erdoberfläche ist vorhanden, so würde einem Testlauf (Seminar o.ä.) nichts im Wege stehen.
Die Vorstellung ein Arbeitsmeeting (3 Tage) im Bunker zu verbringen ist genial und
auch ohne Themenvorgabe ein Abenteuer.
Aus eigene Erfahrung sprich „ERLEBEN“ erzeugt sich der größte Nutzen.

Manfred Habl 8.März.2007


ANHANG THINK THANKS

DANIEL F LORIAN
ist Gründer des Think Tank
Directory, eines Online-
Branchenverzeichnisses
deutscher Denkfabriken.

Beitrag von Daniel Florian, dflorian@thinktankdirectory.org


Alle Bundestagsparteien haben einen, BMW hat einen, Madonna hat einen:
Think Tanks haben sich in den letzten 15 Jahren zu einer Mode entwickelt,
die es schwierig macht, zu erklären, was ein Think Tank – im Deutschen oft
auch als „Denkfabrik“ bezeichnet – eigentlich ist. In der Politikwissenschaft
gelten Think Tanks als regierungsunabhängige, gemeinnützige Forschungsinstitute,
die Lösungsvorschläge für die Politik entwickeln und an die politischen
Entscheidungsträger vermitteln. Der Begriff stammt aus dem Zweiten
Weltkrieg und bezeichnet ursprünglich einen abhörsicheren Raum, in dem
Strategien und Taktiken geplant wurden. Inzwischen gilt „Think Tank“ als
Synonym für einen Raum für neue und unkonventionelle Ideen, der eben
auch für die BMW Car IT, eine Tochter des Autoherstellers BMW oder für Madonnas
Tanztruppe benutzt wird.
Geschichte
Think Tanks entstanden in den USA im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert
als Unternehmensstiftungen der großen amerikanischen Industriebosse
und Philanthropen und prägten schnell das politische, aber auch soziale und
kulturelle Leben der Vereinigten Staaten. In Europa hatten es Think Tanks
schwerer. Die Formulierung politischer Programme und die Analyse gesellschaftlicher
Problemlagen wurde und wird in Europa vor allen Dingen durch
politische Parteien übernommen, die in den USA verhältnismäßig schwach
sind.
In den 1970er Jahren veränderte sich die Think-Tank-Landschaft in den USA
grundsätzlich, als mit der Heritage Foundation die ersten großen ideologischen
Think Tanks aufkamen. Die konservative Heritage Foundation steckt
einen großen Teil ihrer Mittel in Marketing und schafft es dadurch, einen
großen Einfluss auf die öffentliche Meinung zu nehmen. Die „konservative
Wende“ unter Präsident Reagan ist vor allen Dingen auf die Arbeit der Heritage
Foundation zurückzuführen.
In Deutschland entstanden die ersten Think Tanks Anfang des 20. Jahrhunderts.
Die älteste auch heute noch existierende Denkfabrik ist das 1914 gegründete
Institut für Weltwirtschaft in Kiel. Auch die Parteistiftungen gehörten
zu den ersten Think Tanks, allen voran die 1925 gegründete Friedrich
Ebert-Stiftung. In Deutschland spielt allerdings staatliche Förderung eine
wichtigere Rolle als in den USA. Privat finanzierte und operativ arbeitende
Institute sind selten, die bekannteste Ausnahme ist die Gütersloher Bertelsmann
Stiftung. Auch die anderen Unternehmensstiftungen fördern inzwischen
immer weniger und führen mehr Projekte in Eigenregie durch. Damit
existieren insgesamt rund 150 Denkfabriken in der Bundesrepublik.
Wer, wie, was? Das Aufgabenspektrum der Denkfabriken
Think Tanks leisten einen wichtigen Beitrag zur Politik, indem sie neues
Wissen und neue Ideen generieren und an politische Entscheidungsträger
und zunehmend auch Verbände oder Wirtschaftsunternehmen vermitteln.
Durch die Organisation von Seminaren und Konferenzen bieten sie außerdem
einen Ort für den Austausch unterschiedlicher Interessen. Last but not
least bieten Think Tanks einen Pool gut ausgebildeter Experten, die zwischen
Politik, Wirtschaft und Wissenschaft wechseln und damit die unterschiedlichen
Systeme um neue Ideen bereichern.
Letzteres ist in Deutschland jedoch nur sehr schwach ausgeprägt. In den USA
dagegen werden manchmal halbe Regierungen aus den Büros der Denkfabriken
rekrutiert. Dabei ist dieser „Drehtür-Effekt“ – das Wechseln zwischen
den verschiedenen Systemen – eine der wichtigsten Funktionen von Think
Tanks. Das Vor-Denken von konkreten politischen Programmen jenseits von
Wahlkämpfen und Legislaturperioden ermöglicht es, langfristige und globale
Probleme wie den Klimawandel oder die Ausbreitung von Infektionskrankheiten
frühzeitig zu erkennen und Lösungsvorschläge zu erarbeiten. Politische
Instanzen haben kaum Anreize, sich diesen Problemen zu widmen, weil
konkrete Erfolge nur schwer nachzuweisen sind und Ergebnisse sich nur
langfristig zeigen. Think Tanks können hier einen entscheidenden Beitrag
leisten.
Politik- oder Gesellschaftsberatung?
Diese besondere Form der Beratung, die langfristig auf das Gemeinwohl ausgerichtet
ist, ist ein weiteres Unterscheidungsmerkmal von Think Tanks im
Vergleich zu kommerziellen Beratungsunternehmen sowie Unternehmensoder
Politikberatern, die oft lediglich Gutachten schreiben und Auftragsforschung
betreiben und dabei größere gesellschaftliche Zusammenhänge außer
Acht lassen. Die Unabhängigkeit der Think Tanks ist das größte Pfund
der Denkfabriken. Immer öfter werden sie deswegen auch von Unternehmen,
Verbänden oder Nichtregierungsorganisationen nachgefragt – auch, weil
Think Tanks nicht im sprichwörtlichen „Elfenbeinturm“ sitzen.
Das Themenspektrum der Denkfabriken ist breit gefächert. Auch wenn es
eine Dominanz von außen- und wirtschaftspolitischen Think Tanks gibt –
gerade kleine Institute suchen sich bevorzugt Nischen, in denen sie dann besonders
brillieren können. So gibt es kaum ein Politikfeld, in dem Think
Tanks nicht aktiv sind. Im Bereich der Kulturpolitik sind neben der Bertels-
mann Stiftung etwa das Bonner Zentrum für Kulturforschung oder das erst
2005 gegründete Institut für Medien- und Kommunikationspolitik hervorzuheben.
Mit neuen Formen des Managements, der Aufbereitung und des Marketings
haben Think Tanks in den letzten 10 Jahren ihre Angebotspalette enorm erweitert.
Viele Mitarbeiter in den deutschen Denkfabriken sind heute nicht
nur Wissenschaftler, sondern auch Journalisten, Berater, Unternehmer und
Marketingfachleute in eigener Sache. Das zeigt sich auch in der Nachfrage
nach Think Tanks, die nie so groß war wie heute. Und das nicht nur bei
BMW, sondern auch in der Bundesregierung.
Weiter Informationen: http://www.thinktankdirectory.org

Starke Marken im Kulturbetrieb
Immer stärker setzt sich auch in
Deutschland die Erkenntnis durch,
dass ein engagiertes Kulturmarketing
(über-) lebensnotwendig für die öffentlichen
Kultureinrichtungen ist. In der
Wirtschaft ist es längst Allgemeingut,
dass starke Marken Voraussetzung
sind, um im globalen Wettbewerbsdruck
standhalten zu können.
Doch kann es Markenbildung auch im
Kunst- und Kulturbetrieb geben? Die
Beiträge gehen dieser Frage nach und
bearbeiten neben einer grundlegenden
Hinführung zum Thema die Fragen
„Kulturberichterstattung und Markenbildung“,
„Marken und Sponsoring“, „Die Marke ‚Kulturhauptstadt Europas‘
“ und „Kulturinstitutionen als starke Marken“.


Wie man sich Freunde
schafft
Abschlussdokumentation des Symposiums zu Förder- und Freundeskreisen
in der Kultur vom 19. Januar 2007 in Berlin
Das zweite Symposium zum Thema Förder- und Freundeskreise in der Kultur
fand am 19. Januar 2007 unter dem Motto „Wie man sich Freunde schafft…“ –
Das Verhältnis von Freundeskreisen und ihren Institutionen in der Berliner
Staatsbibliothek statt. Die von der Stiftung Zukunft Berlin und dem Kulturkreis
der deutschen Wirtschaft im BDI initiierte Veranstaltung befasste sich
mit dem oft nicht einfachen Verhältnis zwischen Freundeskreisen und ihren
Kulturinstitutionen sowie der notwendigen Professionalisierung der Förderund
Freundeskreise.
Bericht von Sarah Brabender, Dirk Heinze, Stefanie Kaniuth u. Wigbert Böll
Fazit und Perspektiven
Auch 2007 nahmen wie im Vorjahr mehr als 200 Gäste aus ganz Deutschland
am Symposium teil, was beweist, dass nach wie vor großes Interesse an der
Thematik besteht und das Bedürfnis nach Austausch und Diskussion nicht
nachgelassen hat.
Die wichtigsten Herausforderungen, die die Kulturfördervereine in Deutschland
derzeit bewältigen müssen, bestehen darin, das vorhandene Potenzial
auszuschöpfen, ihren wachsenden Einfluss auf die Kulturinstitutionen auszubalancieren
und hierfür sowohl professionelle Arbeitsmethoden als auch
ein ausgeglichenes Verhältnis zu den jeweiligen Kulturinstitutionen herauszubilden.
Eine der wichtigsten Voraussetzungen für die Bewältigung dieser
Herausforderungen ist, dass der Staat attraktive steuerrechtliche Spielräume
für Spenden und Sponsoringmittel schafft.
In diesem Sinne ging es beim diesjährigen Symposium in erster Linie um drei
Aspekte:
1. Professionelle Arbeitsmethoden
2. Formen der Zusammenarbeit
3. Rahmenbedingungen
Aspekte
1. Professionelle Arbeitsmethoden
Immer wieder wurde während des Symposiums darauf hingewiesen, dass es
im Kulturbereich an Managementstrukturen sowie an professionellen
Marketingmodellen fehle. In diesem Zusammenhang wurde gefordert, dass
auch in Förder- und Freundeskreisen ausgebildete Führungskräfte Strategien
und Lösungskonzepte entwickeln müssten, um auf den Rückgang öffentlicher
Mittel im Kulturbereich reagieren zu können (so Dr. Eberhard von Koerber,
Eberhard von Koerber AG und Mitglied des Stiftungsrats der Stiftung Berliner
Philharmoniker, in seiner Keynote). Eine Zielpräzisierung – dem Mission
Statement im Marketingprozess entsprechend – wurde mehrfach als ausschlaggebend
für den Erfolg der Arbeit von Förder- und Freundeskreisen genannt.
Zudem sollte die Zielpräzisierung in enger Absprache mit den jeweiligen
Kulturinstitutionen formuliert werden, um sicherzustellen, dass sich die
Zielvorstellungen der Partner vereinbaren lassen und Synergieeffekte in der
Ausführung aller Maßnahmen geschaffen werden können.
Prof. Dr. Klaus-Dieter Lehmann, Präsident der Stiftung Preußischer Kulturbesitz,
brachte diesen Aspekt in seiner Keynote zur Sprache: „Mit gutem Willen
und Enthusiasmus ist es nicht getan. Enthusiasmus ist meist nur übertriebene
Hoffnung – und die trägt nicht. Der Förderverein muss über eine
eindeutige Befähigung zur Durchführung gemeinsamer Projekte mit seiner
zu fördernden Institution verfügen und er muss einen überzeugenden Organisationsgrad
aufweisen.“ Von verschiedenen Seiten wurde im Zuge dieser
Diskussion deutlich gemacht, dass professionelle Arbeitsmethoden in der
Regel nur mit Hilfe bezahlter Arbeitskräfte realisiert werden könnten. Der
gesteigerte finanzielle Aufwand für neue Stellen könne langfristig durch zusätzliche
Einnahmen aus Fundraising-Aktivitäten und höheren Mitgliederzahlen
ausgeglichen werden.
Ein Schwerpunkt konkreter Wege zur Professionalisierung von Förder- und
Freundeskreisen betraf mögliche Maßnahmen zur Mitgliederwerbung und
-bindung sowie die Akquisition externer Geldgeber. Dr."Eberhard von Koerber,
Eberhard von Koerber AG und Mitglied des Stiftungsrats der Stiftung Berliner
Philharmoniker, stellte in diesem Zusammenhang die Maxime auf,
„Friendraising“ komme vor Fundraising. Er wies zudem darauf hin, dass das
gegenseitige Kennenlernen der Geförderten und Förderer sehr wichtig sei.
Prof. Dr. Angela Koch, Professorin für Kulturmanagement im Studiengang
Betriebswirtschaft der Hochschule Heilbronn, stellte die Bedeutung einer
systematischen Zielgruppenanalyse heraus. Die Notwendigkeit einer professionellen
Evaluation einzelner Maßnahmen erläuterte Dr. Gabriele Minz,
Leiterin von young.euro.classic.
Fasst man die Ergebnisse der Diskussion um die Professionalisierung der Kulturfördervereine
zusammen, lässt sich folgendes Marketingmodell entwickeln:
Nr. 5 • März 2007 38
www.kulturmanagement.net
… Symposium Freundeskreise
KM – der Monat: Konferenzen & Tagungen
Keynote des Präsidenten
der Stiftung Preußischer
Kulturbesitz
Mögliche Maßnahmen
zur Mitgliederwerbung
und -bindung
Marketingmodell

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