Mittwoch, 22. August 2007

Bunkersendungen im NDR






Über 200 Bunker gibt es noch in Mecklenburg-Vorpommern. Die meisten stammen aus der Zeit des Kalten Krieges. Als Bunker tatsächlich in Betrieb sind heute nur noch ganz wenige. Sie dienen als Lagerräume für Matratzen, Trainingsanzüge und Decken - Utensilien für den Katastrophenschutz.

Aber Mecklenburg-Vorpommerns Bunker werden auch anderweitig genutzt! Gleich nach der Wende, das heißt, sobald das Militär abgezogen war, stürzten sich Bunkerarchäologen, Idealisten, Einsiedler, Naturschützer, Landwirte oder Partyveranstalter auf die militaristischen Überbleibsel. Sie verwandelten sie in Museen, in Behausungen für Fledermäuse, in eigene Wohnunterkünfte und in Partykeller. Eine Menge Zeit, Kraft und Geld mussten und müssen sie immer noch aufbringen, um ihre Errungenschaften sanieren und unterhalten zu können. NDR Autorin Anke Riedel hat für die fünfteilige Nordmagazin Serie die "Unterwelten in Mecklenburg-Vorpommern" besucht: Unter anderem das Bunker-Museum in Tribsees, den Kulturbunker in Rostock oder die Bunkertourismus-Führungen bei Lärz und Mirow.




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Spektakulär und streng geheim: "Der Bundesbunker - Aus für das Staatsgeheimnis Nr. 1"
NDR-Dokumentation: Dienstag, 31. Juli, 21.45 Uhr, N3

20 km südlich von Bonn, an der Ahr, liegt Deutschlands spektakulärstes Bauwerk: ein kaum bekanntes, gigantisches Gängesystem - der Atombunker der Bundesregierung. Name: "Dienststelle Marienthal". 19 Kilometer lange Tunnel, 110 Meter unter der Erde verborgen, mit 25.000 Türen, Operationssaal, Friseursalon, Sitzmöbeln im 60er-Jahre-Stil und Platz für 3000 VIPS aus Politik, Militär und Wirtschaft. Adenauer, Erhard, Kiesinger, Brandt, Schmidt und Kohl - sie alle hätten im Falle eines Atomkriegs von hier aus die Regierungsgeschäfte weiterführen sollen.

Bis 1997 war der Bunker Staatsgeheimnis. Daher gibt es kein Archivmaterial und bisher auch kaum Fernsehbilder. Als 1962 die Illustrierte "Quick" über den Bau des Bunkers berichtete, rückten bundesweit Polizisten aus und rissen an Kiosken die entsprechenden Seiten des Hefts heraus. Edith Beßling lüftet in ihrer Dokumentation "Der Bundesbunker - Aus für das Staatsgeheimnis Nr. 1" am 24. Juli im Norddeutschen Fernsehen N3 den Schleier um diese Altlast des Kalten Krieges - kurz bevor der Bunker für immer verschwindet: Im August soll er zugeschüttet werden. Kosten für den Steuerzahler: 60 Millionen DM.

Techniker und Ingenieure, die den Bau jahrzehntelang gewartet und funktionsfähig gehalten haben, erzählen in der "N3 aktuell"-Dokumentation über ihre streng geheime Arbeit. Staatssekretäre berichten über Nato-Übungen im Bunker, bei denen sie die Politiker mimten. Ein Investor erzählt, warum aus seiner Idee für eine alternative Nutzung nichts wurde. Weitere Interviewpartner: die Oberfinanzdirektion Koblenz, die den Bau jetzt abwickelt, Denkmalschützer, die den Bunker für nicht schutzwürdig erklärt haben, und Fotograf Andreas Magdanz: Er hat in einem einmaligen Fotoprojekt den noch unberührten Zustand des Bunkers dokumentiert und setzt sich vehement für dessen Erhaltung ein.

29. Juni 2001 / IB/ST

Autorin/Autor: IB/ST
Stand: 29.06.2001 00:00

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