Donnerstag, 9. August 2007

(Lüdersen NRW) IT-Firma will Bunker kaufen !

Andere baugleiche Bunker in Deutschland und Ihre Nutzung

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Prima Klima: IT-Firma will Bunker kaufen

Hannoveraner möchten zehn Meter unter der Erde Daten sichern / Bauvorbescheid erhalten

Lüdersen (mari). Er liegt zehn Meter tief unter der Erde, ist atombombensicher und gehörte zu den bestgehütetsten Geheimnissen in der Zeit des "Kalten Krieges": der Bundeswehr-Bunker in Lüdersen. Nach elf Jahren Leerstand soll wieder Leben hinter den drei Meter dicken Betonwänden einkehren: Eine Datensicherungsfirma aus Hannover will die Anlage kaufen und ihren Sitz nach Springeverlegen.


Geheime Technik: Lüdersens Bürgermeisterin Ursel Postrach testet bei einem Ortstermin die Bunker-Telefonanlage. Foto: Archiv

"Das Konzept der Firma ist sehr schlüssig", sagt Baudezernent Hermann Aden. "Wir begrüßen das Interesse ausdrücklich." Die Stadt macht sich seit Jahren für eine neue Nutzung stark, doch an den Auflagen der Unteren Naturschutzbehörde bissen sich bislang alle Interessenten die Zähne aus.

Der Bunker samt oberirdischem Dienstgebäude wurde 1966 errichtet. Die Gesamtanlage umfasst 1,52 Hektar, 20 Prozent der Fläche sind bewaldet. Bei dem Dienstgebäude handelt es sich um ein eingeschossiges Haus mit 30 Büros (740 Quadratmeter Nutzfläche).

Die Eingänge zum Bunker sind für den Laien unsichtbar. Doch in zehn Meter Tiefe erstreckt sich ein 1000 Quadratmeter großes Reich aus Beton. Der Fachbegriff für den geheimen Ort: "GSV BW 21". Kenner können aus der Abkürzung herauslesen, dass Lüdersen auf der Liste der einst 34 atombombensicheren "Grundnetzschalt- und Vermittlungsstellen der Bundeswehr" in Westdeutschland Platz 21 einnahm.

Der Kalte Krieg ist längst vorbei, die Anlage steht seit Mai 1996 leer. Das ehemalige Bundesvermögensamt ("Bundesanstalt für Immobilien-Anfragen") sucht daher angestrengt einen Käufer für das Objekt. Die Vermarktung gestaltet sich jedoch schwierig, da das Relikt nicht nur unter Denkmalschutz steht, sondern sich auch im Landschaftsschutzgebiet befindet.

Die Anfragen, die der Region und der Stadt Springe in den vergangenen Jahren vorgelegt wurden, reichten von einer Hunde-Forschungsstationüber eine Pferdehaltung bis hin zu einem Ausflugslokal oder einem neuen Baugebiet für "exklusives Wohnen".

Aden gefällt am Konzept der hannoverschen Firma vor allem, dass sie den musealen Charakter des Geländes erhalten möchte. Der Kaufvertrag ist zwar noch nicht unterschrieben, die IT-Experten haben jedoch bereits einen Bauvorbescheid und somit die Inaussichtstellung einer Baugenehmigung erhalten.

Der Bunker ist für die Belange der Firma bestens geeignet, weil unter Tage weder Temperatur noch Helligkeit großartig wechseln - in diesem Klima können elektronische Datenträger hervorragend archiviert werden.

Auch die Region Hannover macht sich für den Eigentümerwechsel stark: Das Unternehmerbüro der Region hat intensiv zwischen der Naturschutzbehörde und dem Interessenten vermittelt.


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